Alfred Hitchcock „Verdacht“
Frohes Neues Jahr!
Wie sehr es nervt, allen Kollegen ein „Frohes Neues Jahr“ zuzurufen und wirklich mindestens zehn Ansätze für einen Smalltalk zu haben.
Daher habe ich mich nun erstmal zurückgezogen aus den Flur- und Küchengesprächen, um den ersten gesehen Film 2009 zu besprechen.
Nach „Im Schatten des Zweifels“, nun also die Fortsetzung der bereits angesprochenen Hitchcock-Retrospektive.
„Verdacht“ wurde im Jahre 1941 mit Cary Grant und Joan Fontaine gedreht. Joan Fontaine bekam für die Hauptrolle einen Oscar.
Im Mittelpunkt des Filmes steht eine junge Frau, die nach einer überstürzten Hochzeit vermutet, dass ihr Ehemann sie nur des Geldes wegen geheiratet hat und sie nun töten will.
Ähnlich einfach wie bei „Im Schatten des Zweifels“ ist die Handlung. Auch der kriminalistische Effekt ist sehr minimalistisch gehalten.
Der Film hat trotz dem seine Bedeutung im Werk von Alfred Hitchcock. Er ist außerordentlich romantisch und wunderbar fotografiert. Wenn man sich an Rückprojektionen nicht stört!
Unvergesslich ist natürlich das beleuchtete Milchglas, welches zu großer Berühmtheit gelangte.
Eigentlicher Star und einen unsterblicher Eindruck des Filmes hinterlässt die wunderschöne Joan Fontaine. Ihre für heutige Verhältnisse übersteigerte Mimik ist einfach wunderbar anzusehen. Schließlich hat sie eines der schönsten Gesichter der Filmgeschichte. Und man leidet mit ihr mit.
Cary Grant hingegen wirkt streckenweise hilflos und hat in diesem Film einige seiner schlechtesten Momente. Das unerträgliche „MutziPutzi“ (so bezeichnet er seine Frau, wenn er sie wieder für sich gewinnen möchte) trägt in der deutschen Synchronisation dazu bei. Im Original wird übrigens „MonkeyFace“ benutzt, was natürlich im Zusammenhang mir Joan Fontaine auch nicht besser ist.
Trotz allem ist der Film aus meiner Sicht ein guter Einstieg in eine Retrospektive. Hitch spielt gekonnt mit der Verunsicherung des Zuschauers und lässt bis über das Ende hinaus offen, ob Grant tatsächlich der Mörder bzw. Gauner ist!