Weltpremiere Asteroid City - Wes Anderson meets Alan Lomax
Was aber hat das mit Alan Lomax zu tun! Alan Lomax gilt als Narrativ für diesen Blog! Als wir den erfunden haben, galt der Musikforscher Alan Lomax für uns als Vorbild für Neugierde, Leidenschaft und über den berühmten Tellerrand sehende und hörende Ikone der Individualität.
Wes Anderson ist einer der letzten lebenden Regielegende die sogenanntes Autorenkino machen. Also "Einer", der seinen eigenen kompletten künstlerischen Ansatz in großen Hollywoodfilmen auslebt.
Alan Lomax und Wes Anderson sind zwei herausragende Persönlichkeiten in der Welt der Musik bzw. des Films. Während Lomax für seine Beiträge zur Musikethnologie bekannt ist, wird Anderson für seinen einzigartigen Stil des Filmemachens gefeiert. Trotz ihrer unterschiedlichen Fachgebiete gibt es einige auffällige Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Künstlern, die es wert sind, untersucht zu werden.
Da ist in erster Linie ihr gemeinsames Interesse an der Bewahrung und Würdigung kultureller Traditionen, ihre Verwendung von Nostalgie in ihren Werken und ihre Fähigkeit, eindringliche Erfahrungen für ihr Publikum zu schaffen.
Lomax und Anderson bewahren die Leidenschaft und das Zelebrieren kultureller Traditionen. Lomax verbrachte sein Leben damit, die Welt zu bereisen und traditionelle Musik aus verschiedenen Kulturen aufzunehmen und zu dokumentieren. Er war der Meinung, dass Musik ein wesentlicher Bestandteil der Identität einer Kultur ist und für künftige Generationen bewahrt werden sollte. Auch in Andersons Filmen tauchen häufig Figuren auf, die tief mit ihren kulturellen Wurzeln verbunden sind. In "The Grand Budapest Hotel" zum Beispiel ist die Figur des Zero ein Flüchtling, der sehr stolz auf sein Heimatland und dessen Traditionen ist.
Zweitens nutzen sowohl Lomax als auch Anderson die Nostalgie in ihren Werken. Lomax' Aufnahmen traditioneller Musik wecken oft ein Gefühl der Nostalgie für eine vergangene Ära. Seine Aufnahmen von amerikanischer Volksmusik zum Beispiel fangen eine Zeit ein, in der das Land noch weitgehend ländlich und agrarisch geprägt war. Auch Andersons Filme haben oft etwas Nostalgisches an sich. Die Verwendung alter Requisiten und Kostüme sowie die Wahl der Musik vermitteln ein Gefühl der Nostalgie für eine Zeit, die vielleicht nie existiert hat.
Und schließlich sind sowohl Lomax als auch Anderson Meister darin, ihrem Publikum eindringliche Erlebnisse zu vermitteln. Lomax' Aufnahmen traditioneller Musik sind nicht nur eine Sammlung von Liedern, sondern ein Fenster zu einer anderen Kultur. In ähnlicher Weise sind Andersons Filme nicht einfach nur Geschichten, sondern vollständig realisierte Welten, in die das Publikum eintauchen kann. Von den sorgfältig gestalteten Kulissen bis hin zur sorgfältig ausgewählten Musik sind Andersons Filme ein Fest für die Sinne.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Alan Lomax und Wes Anderson zwar sehr unterschiedliche Künstler zu sein scheinen, aber dennoch eine Reihe von Gemeinsamkeiten aufweisen. Beide setzen sich leidenschaftlich für den Erhalt und die Würdigung kultureller Traditionen ein, beide nutzen Nostalgie in ihren Werken, und beide sind Meister darin, für ihr Publikum eindringliche Erfahrungen zu schaffen.
Ich freue mich so sehr auf Asteroid City
In den Meisterwerken MOONRISE KINGDOM und The Life Aquatic with Steve Zissou tauchen Anspielungen, aber auch Musik von Alan Lomax häufig auf! Wes Anderson scheint den Musikforscher ebenso lieb gewonnen zu haben wie wir. Überhaupt scheint Anderson ein Freund und Seelenverwandter unseres Universum zu sein: Er ist großer Fan der Augsburger Puppenkisten und natürlich von HERGE. Unter dem Strich treffen hier viele Dinge zusammen, die zusammengehören und uns allen viel, viel Freude macht!
Alan Lomax
THE FRENCH DISPATCH - Wes "The Genius" Anderson - www.lomax-deckard.de
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http://www.lomax-deckard.de/2022/04/the-french-dispatch-wes-the-genius-anderson.html