The Goon Sax - Mirror II

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  9. Oktober 2021, 17:18  -  #Album Review, #Independent Musik

The Goon Sax - Mirror II

Louis Forster ist der Sohn von Robert Forster, dem Sänger und Gitarristen der Go-Betweens und ewiger Dandy. Der jetzige jugendliche Forster hat seine Band The Goon Sax genannt. 2 Liter Kanister mit billigem Wein kennen wir. In Australien gibts den in silbernen Beuteln. Auf Vinyl gibts nun das dritte Album der australischen Band und das hat mal so gar nichts mit dieser Musik zu tun. 

Die vorherigen Platten waren eine Suche nach sich selbst. Nicer, verschrobener Indiepop. Louis wollte sich entfernen, verselbstständigen, weg von seinem Übergroßen Vater, weg von anderen, ewigen „Klingt wie“-Aussagen.

Aber so viel Vielfalt gibt dieses musikalisches Genre nicht her. Und irgendwann ist es auch egal, was Andere sagen. The Goon Sax klingen nun wie The Go-Betweens. Ist ja auch nicht schlimm.

Zwei Dinge aber lassen sich nicht kopieren. Gewollter Dilettantismus und die Schönheit und Langlebigkeit eines Popsongs in der Phase des Songwritings und der dazugehörigen Ewigkeit des Bestehens. In The Stone ist ein phänomenaler Hit. Alte Herren und Damen die Zeit Ihres Lebens dem sogenannten Schrammelpop treu geblieben sind, werden tanzen und sich sofort fragen: Was ist das? Wenn Sie das Wundwerk hören. Nächster Schritt Youtube…KEXP…Robert, äh Louis Forster in noch größer und im Kleid mit zwei grandios zeitlos aussehenden Popstar Freunden und Riley Jones, die Schlagzeug spielt, die Gitarre spielt und singt, als wenn sie mit einer langen Angelschnur und dem Köder „werde’ Popstar, werde Amanda bzw. sei Karen“ aus dem Himmel unserer gemeinsamen Popträume gezerrt wurde. 

The Goon Sax sind nun bei Matador im weltweiten Vertrieb. Die Platte ist fett produziert. Was bedeutet, dass diese merkbar in einem Musikstudio aufgenommen wurde und jemand hinter dem Mischpult sass mit einem Konzept. Und nicht hinter einem Display in einem Jugendzimmer. In dem Fall waren es Geoff Barrows (Portishead) und John Parish (PJ Harvey). 

Die Platte kann alles erreichen. Da die Band alles hat. Insbesondere dieses wundervolle Erbe der Go-Betweens. Mit all’ dem eigenen Karacho, welches dafür notwenig ist. Eine der Platten des Jahres 2022.

In The Stone

Alan Lomax
 

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