SOLO - A Star Wars Story: Original Motion Picture Soundtrack - DELUXE EDITION

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  21. November 2020, 17:09  -  #Orchestrale Musik

SOLO - A Star Wars Story: Original Motion Picture Soundtrack - DELUXE EDITION

Vermutlich stehen Sie auf. Der Grund, warum einige Menschen im Kino mit Beginn des Abspanns sitzen bleiben ist nicht der, dass sie sich versuchen alle Namen zu merken, sondern um den Film ausklingen zu lassen. Ein weiterer Grund sitzen zu bleiben, ist die Musik. 

Bei Abenteuer-, Science Fiction und Fantasy Filmen lohnt es sich, bis zum Ende des Abspanns im Sessel zu verweilen, denn in der Regel fassen die Komponisten in Form einer Suite die Hauptthemen und Motive noch einmal zusammen. Das hilft Cineasten diesen ambivalenten Moment zu ertragen, einerseits das Kino verlassen zu müssen, weil der Film zu Ende ist, andererseits  sitzen bleiben zu wollen, weil man ungerne das Kino verlässt.

SOLO - A STAR WARS STORY von Ron Howard und der Score von John Powell wurden - wie man in Independentmusik Fankreisen zu sagen pflegt - hier auf dem Blog "abgefeiert":

In der Filmmusikszene, auch ich stimmte in den Kanon ein, war die Enttäuschung groß, dass eben diese "End Titles" auf der ersten Veröffentlichung nicht zu hören waren. Was konkret der Grund für das Label war, sie nicht zu veröffentlichen, entzieht sich meiner Kenntnis. Der Ruf nach einer neuen, vollständigen Zusammenstellung wurde grösser. Und er wurde gehört.

Am 20. November 2020 erschien die Deluxe Edition, bedauerlicherweise nur in digitaler Form zum streamen oder downloaden. Vielleicht erbarmt sich Universal Music eines Tages und bringt die Musik auch auf CD mit einem "fetten" (Courtesy Alan Lomax) Booklet mit vielen Informationen zum Film und zur Musik heraus.

Copyright John Powell

Copyright John Powell

Ganze 15 Tracks mehr werden dem geneigten Hörer angeboten. Soweit ersichtlich, wurden einige Titel in zeitlich kleinere unterteilt und umbetitelt, so dass man einen erneuten Hördurchgang starten muss, um sich seine Lieblingsstellen und -tracks zu markieren. Das ist aber nicht schlimm, kommt man doch auf diese Weise in den erneuten Genuss dieser sehr gelungenen Filmmusik.

Was soll ich sagen? Die "End Titles" erscheinen nun mit einem Augenzwinkern und sarkastischen Unterton betitelt als "Super Extra Deluxe End Credits Suite" mit einer Länge von fast 10 Minuten. Wer kein grosses Interesse in orchestraler Filmmusik hat, oder nur gelegentlich einen Abstecher in diese Sparte macht, dem sei das Schlussfeuerwerk von Powell in prächtigen Klangfarben empfohlen.

Es erklingt das Hauptthema des Films, eine Zusammenfassung der Action Tracks, das romantische und so unglaubliche schöne Liebesthema, Motive zu den "Family Stories" und vieles mehr. Es wird einem nochmals bewusst, wie sehr sich Powell der musikalischen Sprache des Golden Age, George Lucas und John Williams und dem heroischen Pathos des Swachbucklers verpflichtet fühlt.

Momente wie diese wirken erhebend, lassen einen tief durchatmen, an die Macht der Bilder und der Musik im Kino denken und hoffen, dass die Corona Pandemie bald überwunden sein wird, um eben diese unvergleichlichen Momente geniessen zu können, die man so nur im Kino geniessen kann. Nicht zuhause auf dem Sofa. Nicht vor dem Fernseher.

Bleiben Sie bis dahin sitzen, trinken Sie einen Kräutertee mit Honig, legen Sie die Füße hoch, lassen Sie es draußen in diesen trüben und kalten Novembertagen regnen. Hören Sie sich Track 22 "Landos Closet" an und entschwinden Sie in Gedanken in eine Galaxis weit weit entfernt ... .

Ein Traum.

Rick Deckard

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