Heute mache ich mal viele Ausnahmen! ...denn HOPE, diese Band von der wir hier sprechen, sind nicht nur promising, sondern eine grandiose musikalische und künstlerische Ausnahme in diesem Land. Heute steht die Veröffentlichung der neuen Single SHAME auf allen Kanälen an und in echt als 7" Release bei Haldern Pop Recordings und bei musicglue (Link siehe unten) zu ergattern.
Neben aller Bekanntmachung, erspare ich es mir weiterhin -auch ausnahmsweise- Worte für, dass was hier passiert zu finden. Und obwohl Pressetexte fast immer grusselig sind, muss dieser hier zitiert werden, da es wohl nicht mehr summarischer und nauncierter werden wird: Denn diese nächste Ausnahme ist, dass wir einen Pressetext hier 1:1 veröffentlichen. Der bewundernde Patrick Wagner, hat das da unten geschrieben, der mit seiner Band GEWALT, selbst eine Ausnahme darstellt!
Noch mehr Ausnahmen, machen dann schon fast die Regel. Aber wenn musikalische Kunst zwischen HOPE - JIM BARR (Portishead) - Olaf Opal (The Notwist) und Patrick Wagner keine Ausnahme mehr darstellen, läuft entweder verdammt was falsch oder was anderes verdammt richtig. Sprechen wir dann drüber, wenn es so weit ist....(Alan Lomax)
Erstmal also Patrick Wagner zu Hope - Shame...
Der Umgang mit Sucht durchzieht die Musikgeschichte wie ein roter Faden.
Eine Aura des Coolen und Mystischen umgibt den jeweiligen Künstler, wenn er oder sie von ihren etwaigen Abhängigkeiten erzählt. Christine Börsch-Supan rekapituliert nicht ihr Verhältnis zu Substanzen und dem einhergehenden Umständen, sie lässt uns in Hopes zweiter Veröffentlichung SHAME an ihrem gestörten Verhältnis zum eigenen Körper teilhaben. Sie war - nein sie ist - magersüchtig.
Als ihre Sucht ihre Existenz, ihre Beziehungen zu anderen und ihre Gesundheit zu zerstören droht, überwindet sie ihre Scham und offenbart sich, erst ihrem engsten Kreis und, mit dieser Veröffentlichung, einer verschlossenen Welt, die schwerlich in der Lage sein wird, dieses Thema angemessen zu verarbeiten.
Das Lied als solches stellt den momentanen und (während ich es schreibe, beschleicht mich ein Unbehagen) eventuell ewigen Höhepunkt in Hopes Schaffen. Jedes mal, wenn die Popgeschichte zu Ende geschrieben scheint, all die Seven Nation Armys und die Dummys erzählt sind, taucht ein Metathema auf, das die Welt für eine Sekunde vereint. Im Falle von SHAME ist es Martin Knorz Moog-Figur, ein Groove für die Ewigkeit, einem tiefen, richtig verstandenen, blauen Jazz entsprungen und in schillernder Eleganz auf einen elektronisch anmutenden, abgehangenen Beat gezimmert - man will sich für immer in diesem Zusammenspiel suhlen.
Während Börsch-Supan auf dem Debütalbum der Band noch dazu neigt zu predigen, überzeugen zu wollen, herrschen zu wollen, hat ihre Stimme auf SHAME Coolness. Getrieben vom Wort und dem Bewusstsein um die ureigene Kunst.
Der Aufnahme- und Produktionsprozess zu SHAME hat über ein Jahr gedauert. Am Ende kehrte die Band zu Olaf Opal als Produzenten zurück, der hiermit sein Meisterstück abliefert.
7" Single, Tracks: SHAME + FIERCE. Released Jan 2020 on Haldern Pop Recordings. This product is on pre-order and will be released Jan 31 7" Single SHAME Side A: Shame Side B: Fierce Produced by Olaf