Si può essere più bastardi dell'ispettore Cliff? - Riz Ortolani

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  17. März 2019, 15:17  -  #Orchestrale Musik

Si può essere più bastardi dell'ispettore Cliff? - Riz Ortolani

Der Zugang zu italienischen Filmmusik Komponisten ist nicht so selbstverständlich wie zu französischen, englischen oder US-Amerikanischen Musikern. Das mag vielleicht daran liegen, dass mit Ennio Morricone ein nahezu übermächtiger Vertreter dieser Gattung sein Land nach außen vertritt und dazu noch sehr populär ist.

Dabei gibt es viele italienische Komponisten, die es zu entdeckten gilt und die nicht minder bedeutsam sind. Einer dieser vielen bedeutenden Künstler ist Riz Ortolani. Der 1924 in Pesaro geborene und 2014 in Rom verstorbene Filmkomponist war von den Sechziger bis zu den Neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ein viel beschäftigter Musiker, der einen Grammy gewann und dessen Song More für den Film Mondo Cane für den Oscar nominiert war.

Der auf den Vertrieb von Soundtracks spezialisierte Christian Riedrich hat im Rahmen einer eigenen Produktionsreihe (CSC) 2017 die Musik zu dem o.g. Film auf Tonträger veröffentlicht. Sie ist auf der Seite Chris' Soundtrack Corner erhältlich. Mit diesem Beitrag wird bewusst auf eine solche Seite hingewiesen, da die Bedeutung solcher Veröffentlichungen nicht hoch genug einzuschätzen ist. Die Produktion von Filmmusik CDs ist (verglichen mit dem Popmusik/ Mainstream Genre) stets ein Risiko, da Filmmusik ein Nischendasein führt und klassisches Special Interest Gebiet ist. Wenn es Menschen gibt, die Leidenschaft (unser Motto für diesen Blog) für Kunst, Kultur und Musik aufbringen, Geld investieren und interessierten Menschen durch die Produktion von CDs dieser Art Musik zu Verfügung stellen, dann bedarf es nicht nur des Lobes, sondern auch der Unterstützung.

Si può essere più bastardi dell'ispettore Cliff? - Riz Ortolani

Mit knapp 34 Minuten bietet die Veröffentlichung 19 Tracks und einen Bonus Track. Der Sound ist hervorragend, die sehr gute Produktion wird abgerundet mit einem Booklet, dem Informationen zum Film selbst und zur Musik zu entnehmen sind.

Ortolani hat für den Film ein aus 6 Noten bestehendes dominantes Hauptthema komponiert, zu hören sind zwei weitere Themen/ Motive, die Hauptpersonen zugeordnet sind. Die Musik ist effizient instrumentiert: Neben einer Rhythmussektion aus Bass und Schlagzeug dominieren Trompete, Klavier, Hammond Orgel und Bläser. 

Musikalisch dominiert der Gestus des Pop, geerdet im Jazz und Swing mit Groove & Funk Elementen. Die Musik ist aber und vor allem auch im Blues verortet, der auf vielen Stücken durchschimmert. Ortolani hat - wie die Italiener häufig in der Filmmusik - Humor, der in Stücken wie "Mama, We Like You So Much" aufblitzt. Dann wiederum gibt es Tracks, die nur von Soloinstrumenten beherrscht werden wie Percussion-Instrumente oder Gitarre. Natürlich darf auch der Lounge Style nicht fehlen, der auf 2 Tracks zum entspannen einlädt.

Die Übersetzung des Titels bedeutet wörtlich soviel wie "Kann es einen noch größeren Bastard als Inspector Cliff geben?". Der Film wurde 1973 von Massimo Dallamano inszeniert. In den Hauptrollen sind der serbische Schauspieler und Superstar Ivan Rassimov und die Britin Stephanie Beacham zu sehen. 

Der sperrige italienische Titel wurde für den internationalen Markt skurril übersetzt: Als MAFIA JUNCTION in den Vereinigten Staaten und in England als BLUE MOVIE BLACKMAIL. Doch die sensationellste Übersetzung folgte bei der Veröffentlichung 1987 als VHS:

SUPER BITCH.

Si può essere più bastardi dell'ispettore Cliff? von Riz Ortolani ist der erste Schritt in die grosse Welt der italienischen Filmmusik, in der es mit Sicherheit viel interessantes und einige Perlen zu entdecken gibt.

Rick Deckard

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