The Equalizer 2 - Antoine Fuqua

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  29. Dezember 2018, 14:57  -  #Filme

The Equalizer 2 - Antoine Fuqua

Der Vater von John David Washington ist eine Ikone der Coolness und ein sehr viel besserer Schauspieler: Denzel Washington. In der Fortsetzung des Actionthrillers The Equalizer aus dem Jahr 2014 des gleichnamigen Regisseurs verkörpert er zum zweiten Mal den stoisch agierenden Rächer aller unterdrücken, misshandelten, gequälten und ungerecht behandelten Menschen, Robert McCall. Diesmal rächt er sich an dem Tod seiner besten Freundin und ehemaligen Vorgesetzten.

Fortsetzung bekannter Stoffe sind eine Kunst und in den seltensten Fällen gelingt es, einen bereits etablierten Charakter und die mit ihm verbundene Geschichte erfrischend neu weiter zu erzählen. Leider geht Hollywood dieses Risiko sehr selten ein. So auch in diesem Fall, was umso enttäuschender ist, als das Regisseur Antoine Fuqua mit fast allen seiner bisherigen Filme zu überzeugen wusste, ob Training Day, Shooter oder Olympus Has Fallen. Das, was er mit dieser Fortsetzung abliefert, ist unter seinem Niveau.

Dabei hätte der interessante Charakter des Robert McCall viele Möglichkeiten geboten, den Faden am Ende des Vorgängers aufzunehmen und weiter zu spinnen, vielleicht nicht zwingend mit dem Fokus allein auf Action, sondern eine Kombination aus Charakterausleuchtung und Action. Stattdessen werden wir Zeuge eines äusserst trashigen Anfangs, nur um mitzubekommen, wie McCall im Weiteren als Taxifahrer sich in typischer Einzelgänger-Manier der Unterdrückten annimmt und zum guten Gewissen und der moralischen Instanz mit dem erhobenen Zeigefinger wird. So trudelt der Film gemächlich vor sich hin, bis zum actionreichen Finale im herannahenden Sturm an der Küste von Boston. Schnell, viel zu schnell, wird der Drahtzieher und Bösewicht enttarnt, mit dem immer gleichen, aus vielen Filmen bekannten Motiv.

Der Film nimmt gegen Ende an Fahrt auf bis zum packend inszenierten Finale in einer vom Sturm umtosten und evakuierten Stadt. Da schimmern die (Action)Qualitäten des Regisseurs durch.

Denzel Washington ist der Charles Bronson der Gegenwart. Seine One Man Selbstjustiz Show geht weiter, die er einst mit dem grossartigen Remake von Man On Fire von Tony Scott begonnen hatte. Sichtlich genervt reagierte der Mime auf die Fragen von Journalisten, was ihn an diesem Thema reizen würde. Ich stimme Washington zu: Am Ende ist es nur ein Film.

Es bleibt zu hoffen, dass sich Regisseur Fuqua seiner Qualitäten besinnt und wieder packend inszenierte Actionfilme dreht und auf Fortsetzungen verzichtet.

There is no equal: Das stimmt, The Equalizer war um Längen besser.

Erneut aus Boston, diesmal von der Küste

Rick Deckard

Um über die neuesten Artikel informiert zu werden, abonnieren: