DER DUNKLE TURM

von Rick Deckard  -  23. Dezember 2017, 18:51  -  #Filme

DER DUNKLE TURM

Der ewige Kampf "gut gegen böse". Er wird in alle Ewigkeiten fortgeführt werden, oder zumindest so lange, wie es uns Menschen gibt. Irgendetwas reizt uns an diesem Gegensatz, er fasziniert uns und noch jemand anderen.

Stephen King

Ich habe bislang kein Buch dieses Autoren gelesen, der weltweit zu den am häufigsten gelesenen Schriftstellern überhaupt zählt, dessen Bücher riesige Auflagen nach sich ziehen und der scheinbar einen bestimmten Nerv und die Sehnsüchte so vieler Menschen zu treffen scheint. Davor gebührt ihm Respekt. Eine so große Anzahl an Menschen in einem zu einen. Beachtlich. Es gibt kein Jahrzehnt, in dem ich nicht mindestens einen Menschen traf, der mir fasziniert von einem neuen Buch von Stephen King erzählte, ob Schule, Arbeit oder Urlaub.

Ich muss zugeben: Die Welt(en) die King durch seine Erzählungen heraufbeschwört sind auf eine eigentümliche Weise faszinierend. Ich kenne diese Welten allerdings nur durch die vielen Verfilmungen seiner Romane, von denen mir bisher natürlich DIE VERURTEILTEN am besten gefallt hat, dicht gefolgt von DER NEBEL und MISERY. Das Oeuvre dieses Mannes ist beeindruckend.

So verhält es sich auch mit der neuesten Romanverfilmung DER DUNKLE TURM. Bereits als der Film in einer Zeitschrift angekündigt wurde, zog mich die Geschichte des Revolvermann Roland, der den schwarzen Mann verfolgt, sofort in den Bann. Erstaunlich, wie schnell King es immer wieder vermag, mit den einfachsten Mitteln die Aufmerksamkeit auf seine Geschichten zu lenken.

DER DUNKLE TURM

Der Film unterhalt prächtig und ist sehr kurzweilig. Auch ohne die Bücher zu kennen werden wir Zuschauer schnell mit dem Inhalt vertraut gemacht und gehen mit auf eine Reise in eine fremde Welt. Das geschieht durch die Augen eines Jungen, den immer wieder Albträume plagen und dem keiner Glauben schenken will. Doch er folgt seinem Instinkt und findet sich in der Wirklichkeit seiner Visionen wieder. Von da an begleiten wir ihn bis zum packenden Finale.

DER DUNKLE TURM wartet mit mystischen Bildern auf, ist bisweilen (Landschaftsaufnahmen) bestechend fotografiert und lässt zwei äusserst charismatische Schauspieler aufeinander los: Den coolen Iris Elba als den Revolvermann Roland und den nicht minder beeindruckenden Matthew McConaughey als der schwarze Mann. Beide verkörpern ihre Rollen glaubwürdig und auch wenn der Fokus primär nicht auf der Schauspielkunst liegt, so verstehen es beide doch, ihre Charaktere mit dem nötigen Ernst zu porträtieren. 

Wir sehen beeindruckende Bilder, erleben eine packend erzählte Geschichte und geniessen am Ende erstklassige Old School Action mit einem mitreissend gefilmten Shoot Out, der haarscharf am Rande des Trash vorbeigeleitet und gerade deswegen in einigen Momenten aufjubeln lässt. Grossartiges Action-Kino! Schade, dass sich die Macher nicht mehr Zeit genommen, die Geschichte zu erzählen, es wäre spannend geworden.

Es ist schon sehr trivial, was King auf einen loslässt: Verschiedene zeitliche Dimensionen, diverse Welten, Fantasy, Mystik, Science Fiction, Artus Sage (!), Western, Bibel, unser Universum. Jedoch schafft er es alle diese Universen und Welten so miteinander zu verweben, dass sie unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Wie macht er das bloß?

Rick Deckard

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