Sun Goddess - Ramsey Lewis

von Rick Deckard  -  19. März 2017, 14:19  -  #Jazz

Sun Goddess - Ramsey Lewis

Die Suchalgorithmen auf den diversen Streaming Plattformen haben manchmal etwas gutes an sich. Man entdeckt neue Musik, Platten, die eine Bedeutung in der äusserst schnelllebigen populären Musik haben und eine Ära prägten. Dafür sei es dem Algorithmus und der entsprechenden Software gedankt. Aber auch nur dafür.

In einer musikalischen Galaxis viele viele Lichtakkorde entfernt zelebrierten Lomax & Deckard private Musik-Sessions, die in die Geschichte eingegangen sind. Ein Bestandteil dieser Sessions war die Entdeckung der Fusion verschiedener musikalischer Stile, insbesondere im Jazz.

Die legendären 70er Jahre waren das Jahrzehnt in dem die Bemühungen den Jazz mit anderen Genres zu fusionieren kulminierten. Das brachte meines Erachtens einige der besten Platten hervor.

Diese Platten verbreiten vor allem eines: Gute Laune.

Nicht anders ist es mit dem von Ramsey Lewis produzierten Album Sun Goddess aus dem Jahr 1974. Die Platte wurde ein Riesenhit und führte die Charts sowohl in der Sparte Pop als auch Jazz an.

Der erste Titel ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber er führt zielstrebig in das Jahrzehnt ein. Viel interessanter ist die nächste Nummer (Coverversion einer Stevie Wonder Komposition). Hier erwarten uns nicht nur Streicher, sondern ein exzellente Beherrschung der Keyboards (wie auf dem ganzen Album überhaupt) und ein nicht abzuwehrender Groove. Die Gitarren erinnern an Schlaghosen und ein Jahrzehnt voller Blumen mit Hippie-Trash-Philosophie. Bei diesem Stück dreht der Gitarrist für wenige Sekunden durch und versucht sich zeitgleich in Beherrschung.

Gleich der nächste Track Love Song verbreitet die Form von Atmosphäre, in einem durchsichtigen Blues, die leider nach diesem Jahrzehnt nie wieder erreicht wurde. Der Klang des Fender Rhodes ist und bleibt ein Traum. Lomax würde zu diesem Stück sagen: "Grosse Gesten, erstklassiges Arrangement!" und würde mit der rechten Hand eine zielgerichtete und abweisende Bewegung machen wie einst der berühmte Antonio Carlos Jobim.

Es war einmal in einer musikalischen Galaxis weit weit entfernt ... und es begann mit Return To Forever.

Sehr gutes Album, sehr guter Sound, eines der besten Cover, welches je eine Platte geziert hat. "Iconic" würde man im englischen sagen.

Ramsey Lewis!

Aus New York,

Rick Deckard

Um über die neuesten Artikel informiert zu werden, abonnieren: