STAR TREK BEYOND - Justin Lin

von Rick Deckard  -  6. Dezember 2016, 08:28  -  #Filme

STAR TREK BEYOND - Justin Lin

Das STAR TREK Universum ist endgültig im neuen Jahrtausend angekommen.

Im Gegensatz zu STAR WARS haben die Macher es verstanden, diesem Franchise frisches und neues (auch extraterrestrisches) Leben einzuhauchen. Dieser Franchise macht von Film zu Film immer mehr Freude und die Qualität lässt nicht nach.

Nachdem J.J. Abrams bei den zwei Vorgängerfilmen die Regie übernommen hatte, ist es diesmal der Fast & Furios Action-Trash Regisseur Justin Lin und er macht seine Rolle gut, sehr gut sogar. Wie hoch der Druck gewesen sein muss, das Niveau aufrecht zu halten, belegt die Anzahl der Drehbuchautoren: Ganze 5. Selbst einer der Darsteller, Simon Pegg, schrieb mit und brachte vermutlich die humorvollen Elemente hinein.

Davon gibt es jede Menge in dem neuen Science Fiction Spektakel, das zum einen neue Wege geht und Welten erkundet, in denen noch nie zuvor ein Mensch gewesen ist, zeitgleich aber auch den alten Helden der Serie Tribut und Respekt zollt. Es gibt eine Vielzahl an Querverweisen auf die Fernsehserie als auch die alten Kinofilme, was die ältere Generation freut und ehrt und für die neue eine Basis für die Zukunft bereitet. Auch wenn es etwas pathetisch klingt: STAR TREK schafft Generationen übergreifendes Kino!

STAR TREK BEYOND ist ein höchst unterhaltsamer und optisch äusserst beeindruckender Film geworden, der das Wiedersehen in einigen Jahren mit Sicherheit belohnen wird, wie auch bei den beiden Vorgängern. Just vor einiger Zeit habe ich mir STAR TREK INTO DARKNESS noch einmal angesehen und er überzeugte auf voller Länge. 

Der Humor mit Verweis auf die Spitzfindigkeiten und feine Ironie der Dialoge der Vorgängerfilme wird bei dem neuesten Ableger fortgeführt und den Autoren gelingt es tatsächlich den Zuschauer zum Lachen zu bringen und die Gags nicht alt wirken zu lassen. Dadurch wird die Ernsthaftigkeit der Handlung immer wieder aufgelockert.

Die Bilderflut des Films und die Schauwerte sind gewaltig und atemberaubend zugleich! Das ist mit ein Grund, warum wir gerne Science Fiction Filme sehen: Unsere Fantasie kommt bei der Vorstellung der Zukunft schnell an ihre Grenzen und wir lassen uns gerne in unbekannte Welten entführen, sehen die Zukunft gerne visualisiert vor uns. Erfrischend angenehm ist dieser Franchise allemal, da er wiederholt eine Utopie vor Augen führt (Gene Roddenberrys Vermächtnis) und nicht in die filmische Dystopie-Falle tappt.

Das, was Regisseur Lin in STAR TREK BEYOND abliefert sind nicht nur optisch überwältigende Bilder von grosser Schönheit, sondern auch eine straffe, schnelle und spannend umgesetzte Geschichte, die geschickt die Vergangenheit mit der Zukunft verbindet. Wir werden Teil eines Abenteuers, das, sehr geschickt gemacht, genau an dem Punkt beginnt, an dem ein Film endet: In der Routine. Wir sehen zu Beginn einen  öden Tag an Bord der USS Enterprise, einen von zahllosen Tagen in den Weiten des Weltalls. 

Justin Lin nutzt eine Methode, die vor ihm der US-Amerikanische Regisseur William Wyler an den Briten David Lean weitergab: Willst Du, dass das Publikum gebannt auf die Leinwand blickt, dann langweile es vorher. So, oder so ähnlich. Der Anfang ist jedoch keineswegs langweilig, sondern gut getimt und sehr stilvoll, fast wie eine Meditation, bevor die Post, Verzeihung, der WARP Antrieb abgeht, denn dann gibt es ein Spektakel der Extraklasse mit einigen der spektakulärsten Weltraumszenen in der jüngeren Filmgeschichte.

Enjoy!

Sollte es auf diese Weise in der Zukunft weitergehen, werde ich die Crew gerne auf weiteren Missionen durch das All begleiten.

Rick Deckard

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