Hail Caesar - Ethan und Joel Coen

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  9. Juli 2016, 10:44  -  #Filme

Hail Caesar - Ethan und Joel Coen

Die Coens werden sich mit diesem Film einen persönlichen Traum erfüllt haben! Und so ist eine wundervolle Hommage an das Hollywoodkino der 1950ziger Jahre entstanden, die die Brüder in erster Linie für sich selbst gemacht haben, dann für Ihre Freunde und dann für uns cinephilen Liebhaber. Danach wird sich kaum jemand für diesen Film interessieren, weil er in einer geschlossenen Welt spielt, die ein kleines Geheimwissen voraussetz, um Spaß damit zu haben.

Wir erleben ein Tag im Leben von Eddie Mannix (Josh Brolin) der in seinem Job als Filmstudio-Manager allerhand Probleme zu lösen hat. Diese stellen gleichzeitig die episodenhafte Handlung und Verdichtung des Filmes dar. Der lose Handlungsfaden ist dabei eigentlich völlig uninteressant. Die Brüder Coen nutzen den Zirkus den Mannix erlebt, um soviel mögliche unterschiedliche Filmproduktionen die sie liebevoll paraodieren können, als möglich aneinander zu reihen.

So lernen wir Scarlett Johansson als Esther Williams kennen, den sooo lustigen George Clooney als tapsigen am Kommunismus interessierten Baird Whitlock aka. Charlton Heston und ein wenig Richard Burton, Ralph Fiennes als hochnäsigen Regisseur Laurence Laurentz der gerade das klassisches High-Society Drama "Merrily We Dance" dreht, dürfen live an den Aufnahmen  "No Dames" teilnehmen, in der, der wundervolle Channing Tatum eine furiosen Sing- und Tanznummer hinlegt und den Coens es gelingt Gene Kelly und Frank Sinatra in ANCHORS AWEIGH (1945) zu persiflieren und gleichzeitig einen der herzlichsten Filmsequenzen für alle Homosexuellen in der ganzen Welt anzubieten.

Grandioser Höhepunkt und ständiger atemloser Lachhöhepunkt ist die furiose Neuvorstellung des unbekannten Alden Ehrenreich, der hier den Brad Part einnimmt und den völlig debilen, aber sympathischen und einzigen normalen Helden in dem ganzen Film gibt. Ehrenreich spielt Hobie Doyle und darf somit den sogenannten Singing Cowboy des typischen Westerns der 1930iger und 1940ziger Jahre geben. Einem Archetype lange vor John Wayne oder Clint Eastwood, dem ehr längst vergessene Hollywoodstars wie Roy Rogers und Gene Autry als Vorbild dienen. 

Dieser Film hat so wundervolle Momente und ist mit so viel Liebe erstellt worden, dass es einen fast zu Tränen rührt. Alleine die sepektakuläre Wasserballettsequenz, rechtfertigen die 10 Teuros an der Kinokasse oder die 4 Teuros für den Stream.

Bleiben wird ein weiterer Coen-Brothers-Film, der zwar nicht ihr größter ist, aber einer der liebevollsten!

Aus dem Beichtstuhl

Alan Lomax

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