Sexy Sadie - The Sexy Sadie Orchestra
Wie man zu bestimmten Zeiten was warum hört, will ich mal kurz erläutern:
Vor einiger Zeit stattete ich einer meiner Lieblingsseiten im Internet einen Besuch ab:
Dem Forum dort konnte ich entnehmen, dass ein bekanntes Label, spezialisiert auf Filmmusik, einen Sale anbot. Das ist für Musikliebhaber und Plattensammler natürlich ein "gefundenes Fressen". Beim durchblättern stiess ich plötzlich auf den Namen Bernd Begemann.
Legendär! Ich schätze Bernd Begemann, obwohl ich nie etwas über ihn schreibe. Ich schätze ihn wegen seiner Frisur, seiner Mimik, seinem speziellen Humor und v.a.: Der Mann hat Style.
Begemann also. Bei näherer Betrachtung handelt es sich hier jedoch um das Sexy Sadie Orchestra:
Jan-Peter Klöpfel: Trompete / Flügelhorn
Marcus Vogt: Posaune
Folke Jensen: Gitarre
Louis Chr. Oberländer: Tasten
Cristoph Maria Kaiser: Bass
Sven Kerschek: Bass auf 12 & 13
Rob Veigel: Schlagzeug
Gesang: Andreja Schneider
Matthias Glasner: Leitung + Tasten auf 2 & 12
Das ganze wurde Live eingespielt im Ultraschallstudio in Hamburg.
Produktion: Bernd Begemann
http://bernd-begemann.de/diskografie/medium/sexy-sadie.html
Leider kann ich mich an den Streifen von Matthias Glasner nicht mehr erinnern, in dem Jürgen Vogel einen Killer spielt, der erfährt, dass er nur noch kurze Zeit zu leben hat und die Gefängnisärztin als Geisel nimmt, als er ausbricht. Das erfahren 5 andere Menschen und beschaffen sich daraufhin Waffen bei einem Dealer.
Als Filmmusik-Liebhaber bin ich fast allem gegenüber aufgeschlossen. Als ich das Booklet entnahm und die Instrumentierung las, war ich froh. Dieser "Frohsinn" setzte sich fort beim Hören der 14 Tracks. Exzellenter Sound, hörbare Instrumentaltracks auch abseits der Bilder. Die Musik ist eigenständig und folgt keinen Gesetzten oder Vorgaben eines Genres bzw. einem speziellen musikalischen Stil. Hier und dort sind (sehr vage angedeutet) Elemente des Jazz zu entnehmen, gepaart mit "Easy Listening" PoP. Daneben eine ordentliche Prise Muckertum und Soundcollagen an einen Peter Thomas erinnernd mit (vermutlich ungewollten) Reminiszenzen an den Polizeifilm der 70er Jahre. Einmal meinte ich auch David Shire herausgehört zu haben, bzw. seinen musikalischen Stil aus dem Film "Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123". Wahrscheinlich purer Zufall.
Wer den Klang des warmen Flügelhorns liebt und auch Gefallen an Tasteninstrumenten findet, dem wird diese Scheibe gefallen.
Eine wunderbare Entdeckung und ein Glück stiftendes Ereignis, nicht zuletzt wegen:
Bernd "Ich grinse wie kein Zweiter" Begemann.
Kult.
Aus Hamburg
Rick Deckard