Buchankündigung

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  15. April 2016, 10:39  -  #Kommunikation

Noch leer, noch kein Verlag, noch kein Cover!

Noch leer, noch kein Verlag, noch kein Cover!

Rick Deckard's Ahnung, dass ich mich in der Versenkung befinde, ist nicht ganz falsch! Darunter leidet natürlich die textliche Frequenz auf diesem blog. Aber derzeit geht es nicht anders, denn nach viel Vorüberlegungen, vielen Gedanken und konzeptionellen Ideen, habe ich mich vor einigen Wochen entschieden ein Buch zu schreiben!


"Darauf het die Welt gewartet!", "Noch einer!", "...muss das denn sein!" und "worüber willst Du schon schreiben?" und natürlich "Du findest doch nie einen Verlag!" höre ich sie schreien, unken und lamentieren. 

"Kann alles sein!", entgegene ich aber verlegen wortgewaltig, überlege dann und denke mir: "..es ist egal!" Und so ist mir folgendes eingefallen:

 

Als 1970 Geborener und Musiknerd hat meine wesentliche musikalische Sozialisierung in den 1980er Jahre in Hannover stattgefunden. Mein allererstes erwähnenswertes Konzert in Hannover waren die damalig völlig unbekannten POGUES die vor 10 Leuten im Kellerclub Sox (02.11.1985) gespielt haben. Später habe ich lange die  hannoversche Band STOREMAGE begleitet, Konzerte besucht, versucht ein Fanzine herauszubringen und eine eigene Band zu gründen. 

Es gibt viele Geschichten die nicht nur für regional Interessierte Musikliebhaber aufgefrischt werden müssen, sondern auch ein Interesse für ähnliche Lebensverläufe aus Städten haben, die nicht Hamburg, Berlin oder Düsseldorf (Rattinger Hof) heißen. Und warum müssen solche Geschichten immer Amerikaner erzählen, die aus New York (CBGB) kommen oder Dave Groll heißen und genügend Geld haben, um daraus eine HBO Serie zu produzieren?

Seit nunmehr 7 Jahre betreibe ich u. a. deniesen Blog hier. Gemeinsam mit einem Freund archivieren wir dort unsere kulturellen Erlebnisse, wie Filme, Musik, Konzerte etc. Ein Artikel über Bands aus Hannover hatte einen unglaublichen Zugriffserfolg über einen längeren Zeitraum. Wenn nur die Hälfte der Menschen den Eintrag tatsächlich interessiert gelesen haben, sollte es eine breite Masse an Lesern geben die diese kleinen Geschichten in dem Buch interessieren.

Zudem ist es um Literatur und Dokumentationen über die Stadt Hannover und moderne Popmusik schlecht bestellt. Nicht alles ist Rockbüro, Scorpions oder Heinz-Rudolf Kunze. Es gab eine sehr wichtige Underground bzw. Subkultur Szene in Hannover. Einigen Bands wie den Abstürzenden Brieftauben, Fury In The Slaugherhouse oder Terry Hoax ist es sogar gelungen deutschlandweit bekannt zu werden. 

Mit dem No Fun Label hob Hollow Skai in den späten 1970er Jahren eines der wohl wichtigsten deutschen unabhängigen Punklabels aus der Taufe gehoben und zudem etablierte sich die Stadt an den zwei Flüssen (Leine und Ihme) zu einer der lebhaftesten deutschen Punkszenen und hielt das Land mit den Chaostagen und der Kornstraße/Sprengelgelände zumindest für ein paar Tage im Jahr außer Atem

Aber bereits die ersten Recherchen haben deutlich gezeigt, dass es kaum Archive und Dokumentationen aus dieser Zeit gibt und insbesondere das subkulturelle jungendliche Leben der 1980ziger Jahre weitestgehend unbeschrieben ist. 

In diesem Sinne versucht das Buch zweierlei: Kontinuität und Brüche einer musikalische Sozialisierung zu folgen die nichts mit musikalischen Schubladendenken zu tun hat , sondern mit Selbstervergewisserung, wie und warum ich heute so oder so über Popmusik denke. 

Erinnerungsverfälschung ist seit vielen Jahren ein großes Thema in der Psychologie und auch bei mir. So stelle ich doch immer wieder fest, dass viele Musikfreunde und Gleichgesinnte der Zeit, gerne verschweigen, dass auch sie eine a-ha oder Santana Schallplatte zu Ostern 1982 bekommen haben, aber in der Pseudoerinnerung gerne zitieren, dass sie bereits mit 14-Jahren ausschließlich Joy Division oder Jesus & The Mary Chain gehört haben.

Ich hatte Glück und habe bereits in jungen Jahren einige umwerfende Menschen kennengelernt, von denen ich lernen konnte und die ich nachhaltig als meine Mentoren bezeichnen würde. Auch diese Menschen sind Teil dieses Buches und meiner Geschichten und repräsentieren alles andere als ein Buch über Subkulturen, sondern eigentlich den Weg zum guten Musikgeschmack.

Ähnlich wie der 15-jährige William Miller aus dem Cameron Crowe Film „Almost Famous" möchte ich gerne meine Erlebnisse und Erinnerungen an meine Jugend, der Pop-, Rock- und Jazzmusik der 1980er und frühen 1990er Jahre schildern. Wobei mein Vehikel nicht  die Musikzeitschrift Rolling Stone ist, sondern die Stadt Hannover. Der vielleicht unterschätztesten Landeshauptstadt der Welt. Ob die Geschichten alle der Wahrheit entsprechen kann ich an dieser Stelle übrigens nicht bestätigen. Daten, Bands, Musiker, Topografien, Träger von Musik und Orte entsprechen unbedingt der Wahrheit und sind sorgfältig nachrecherchiert worden.

Somit ist bis jetzt ein halbes Buch entstanden welches nicht mich, sondern die Musik, die entstandene Leidenschaft dafür und den Weg dahin kolportieren soll, wo ich heute angekommen bin. 

Einige Passagen und Texte sind bereits auf meinem blog www.lomax-deckard.de in ähnlicher oder gleicher Form erschienen. 

So oder so ählich könnte ein Vorwort oder Pressetext aussehen! 

Mit dem fertiggestellten Zeitstand bin ich sehr zufrieden, nun muss ich mich langsam um mein Marketing kümmern und um die Verlagsakquise! 

Für 1980ziger Geschichten findet gerade ein Renaissance statt. Dazu beitragen wird u. a. auch der neue Richard Linklater Film "Everybody want Some!!" der die Tage in den US Kinos Prämiere feiert.

Ich bin d. b. für jeden Kontakt, für jeden Hinweis und jede Hilfe dankbar! Ohne mich selbst unter Druck zu setzten gehe ich von einer Fertigstellung im Sommer 2016 aus. Erste Textauszüge versende ich bei Interesse gerne! Kontakt: alan.lomax@web.de. 

Aus dem Tunnel

Alan Lomax

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