House Of Cards - 3. Staffel
Nun geht sie in die 3. Staffel, die Geschichte um den Abgeordneten Frank Underwood, der es schafft Präsident der Vereinigten Staaten zu werden. Wer hätte das vermutet?
Was bleibt am Ende für eine Erkenntnis?
Die, dass "Serien" endgültig ausgedient haben, natürlich nicht als Format, sondern in der persönlichen Rezeption der Popkultur. Es ist wie bei allem, eine Frage der Dosis. Es hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass unter narrativen Gesichtspunkten das Fernsehen seine Möglichkeiten (leider) nicht genutzt hat.
Einzig das Format der Miniserien macht Sinn (siehe Fargo): Knapp, knackig, Anfang, Mittelteil, Ende.
House Of Cards lebte zu Beginn von den Charakteren, einigen innovativen dramaturgischen Tricks und einer gewissen Seriösität in der Welt der Serien. Eindringlich wurde dem Zuschauer in vielen Dialogen vermittelt, wie Politik betrieben wird, wieviele Opfer notwendig sind um an die Macht zu gelangen, wieviele Intrigen dafür gesponnen werden müssen, wie auslegungsfähig das Wort "Moral" ist. In dieser Hinsicht war das Filtrat der Serie durchaus lebensnah und die erste Staffel ein echter Hingucker, inhaltlich, wie erzählerisch.
In der 2. Staffel wurde das Prinzip weiter fortgeführt, nach der 3. Staffel hätte man diese gute Serie beenden müssen. Leider ist dem nicht so, sie wird fortgeführt werden und um wieviele Staffeln, hängt letzlich nur davon ab, wieviel Umsatz sie macht. Schade.
Ohne Zweifel liegt die Qualität der Serie über dem Durchschnitt, was sich alleine durch die Masse der guten Schauspieler begründen lässt, als auch der beteiligten Regisseure und Produzenten. Aber wie alle guten Geschichtenerzähler hätten auch sie wissen müssen, wann Ende ist.
Die 3. Staffel lebt weiterhin von dem (eiskalten) Duo Spacey & Wright, der komplexen Handlung und den vielen geschliffenen Dialogen. Es ist spannend mitzuverfolgen, was die Essenz der Politik ist und sieht man im Anschluss die Nachrichten in der Realität, muss man unweigerlich schmunzeln, weil man versteht, wie Medien und Politik funktionieren. Mehr positives gibt es nicht zu berichten. Erzählerisch hat die Serie ausgedient und daher höre ich an dieser Stelle auf, mit dem Kartenhaus und den "Serien" an sich.
Enough.
Ich konzentriere mich lieber weiterhin auf meine alte und neue Leidenschaft: Das Kino.
Aus dem (zerbrochenen) Kartenhaus,
Rick Deckard