Sketches On Star Wars - The Trotter Trio
Natürlich ist die Euphorie gross und auch die Erwartungshaltung. Immerhin wird in knapp 2 Monaten eines der schönsten Weltraum-Märchen im Kino fortgesetzt:
STAR WARS - EPISODE VII
Ich versuche beides zu mäßigen, die Begeisterung und die Erwartung, denn es ist am Ende nur eines: Ein Kinofilm ... der aber eine Geschichte erzählt, aus einer Galaxis weit, weit entfernt ... .
Die Erinnerungen an diese Filme, an die Vergangenheit, den Zauber und die Magie, die sie entfalteten sind Geschichte, die aber nach wie vor präsent ist und wie wohl für alle Star Wars Fans unverrückbarer Bestandteil der eigenen Lebensgeschichte.
Was für atemberaubend faszinierende Welten das waren, in die wir hineingezogen wurden, noch nie so gesehene ausserirdische Kreaturen und Lebensformen, grosse zottelige Tiere, rasend schnelle Weltraumgleiter, riesige Sternenkreuzer, Duelle mit Laserschwertern (ja, machen sie das Geräusch nach!), epische Liebesgeschichten, grosse Dramen, niedliche Roboter, ein kleiner, grüner, aber mächtiger Jedi, doppelte Sonnenuntergänge und einer der finstersten Bösewichte der Filmgeschichte überhaupt.
Was wäre dieses Märchen, diese Sternensaga ohne die Musik eines der mächtigsten Jedi aller Zeiten:
JOHN WILLIAMS
Insofern wird der Einstieg wieder "erleichtert" mit seiner Musik, dieser so reichhaltigen und nachhaltig beeindruckenden Filmmusikkomposition, die für mich persönlich zu den ganz grossen Werken orchestraler Musik der Neuzeit gehört.
Wie der Zufall es wollte, überreichte man mir vor kurzem eine CD mit o.g. Titel. Ich erinnerte mich an eine andere Platte, mit buntem Cover, soweit mich meine Erinnerung nicht trügen mag von dem legendären Bassisten Ron Carter, bei der es auch um die Musik von Star Wars ging, aber diese hier war neu.
1997 bei dem Label Varese Sarabende erschienen, heute scheinbar nicht mehr erhältlich. Darin entwerfen die drei Musiker (Terry Trotter am Piano, Tom Warrington am Bass und Joe Labarbera am Schlagzeug) mit zwei weiteren Gästen (Lanny Morgan am Saxophone und Brian Kilgore an den Percussions) Skizzen unter Berufung auf die berühmtesten Themen und Motive der Musik.
Das gelingt ihnen sehr gut, auch wenn man anfänglich der "Überzeugung" ist, dass die Komplexität und das Tempo des berühmten Main Title gar nicht umzusetzen ist für ein Trio. Aber den Musikern gelingt es durch Verwendung unterschiedlicher Tempi, Rhythmen und Instrumentierung sowie Reduzierung auf das Wesentliche den Kern der sinfonischen Filmmusik mit den Idiomen des Jazz zu verbinden.
Auf diese Weise erklingen z.B. das Thema für Yoda oder der Imperial March in einem ganz anderen musikalischen Gewand ohne, dass die Wurzeln ignoriert würden. Das sorgt für einen melodischen, schönen und abwechslungsreichen Hörgenuss und weckt zeitgleich die Sehnsucht nach diesem magischen Moment, wenn die grossen Gardinen zur Seite gezogen werden, es dunkel wird im Saal und von einer Sekunde auf die andere die berühmte Fanfare erklingt mit dem in die Tiefen des Weltalls verschwindenden Schriftzug ... .
Aus einer Bar in Coruscant,
Rick Deckard