The Gunman - Pierre Morel
Spannender Action-Thriller.
Die Filme eines Sean Penn verbinden überwiegend Anspruch mit guter Unterhaltung. Der bereits zweifach Oscarprämierte Mime kann eine lange und beeindruckende filmische Vita aufweisen, mit einer sehr großen darstellerischen Breite und Genrevielfalt. Penn ist einer der grossen amerikanischen Schauspieler der Gegenwart.
In diesem Thriller von Pierre Morel nach einem Roman von Jean-Patrick Manchette spielt er den "Gunman" Jim Terrier, der in dem von Ausbeutung, Hunger und Krieg gebeutelten Kongo ein Attentat verübt und aufgrund dessen den Kontinent verlassen muss. Jahre später kehrt er in die Krisenregion zurück und leistet, wie auch damals Aufbauhilfe, bis eines Tages 3 Männer ihn aufsuchen und töten wollen. Wie konnten Sie von ihm wissen? Terrier macht sich auf den Weg, um Licht ins Dunkel zu bringen.
Wir sehen einen alternden Penn, der uns über London nach Barcelona und Gibraltar führt. Neben diesen attraktiv fotografierten Städten (Barcelona muss wirklich eine Traumstadt sein) liefert der Film, wie sollte es anders bei einem Sean Penn Film sein, ein Hauch Sozialkritik und verweist auf Mißstände, die so in Afrika nicht unbekannt sind, beleuchtet diese aber aus einem neuen, etwas anderen Blickwinkel. Das gelingt den Drehbuchautoren und dem Regisseur meines Erachten sehr gut. Der mahnende Zeigefinger und moralinsaure Statements bleiben aus.
Penn scheint vor dem Film Monatelang trainiert zu haben einschliesslich Bodybuilding. Man sieht ihn in mehreren Szenen des Films mit nacktem Oberkörper, einem perfekten Six Pack und einem erstklassig durchtrainierten Body. Die Venen quellen hervor, jeder einzelne Muskel ist klar definiert, nur die Haut macht nicht mehr so recht mit. Einigen Damen dürften die Augen überquellen bei diesem Anblick, die Herren erblassen vor Neid. Es wirkt alles trotzdem ein wenig peinlich und nicht standesgemäß.
Aber das nur am Rande.
The Gunman ist ein spannend inszenierter Thriller mit sehr gut choreografierten Kampfszenen und punktgenau dosierter Action. Die schauspielerischen Leistungen sind glaubwürdig bis auf einen Javier Bardem, der, ähnlich wie bei Skyfall, seine Rolle etwas überinterpretiert und nicht so recht in den Film passen will. Scheint sich zu einem Meister des dandyhaften Overacting zu entwickeln.
Die "Kritiker" waren von diesem Film nicht so recht überzeugt und zogen die üblichen Floskeln aus der Hüfte, aber was verstehen die schon vom Kino.
Aus Barcelona,
Rick Deckard