Luther - Fernsehserie (BBC one): Staffel 1
Die Assoziationen sind groß: Martin Luther, Martin Luther King. In der Fernsehserie der BBC haben wir es jedoch nicht mit einem Theologen zu tun oder einem Pastoren geschweige denn Bürgerrechtler, sondern mit DCI John Luther einem Polizisten (Detective Chief Inspector) der Londoner Polizei.
Warum ein Eintrag in diesem Blog bei der Vielzahl an Serien?
Weil diese Serie aus der Vielzahl herausragt.
Das liegt zum einen an der Präsentation der titelgebenden Figur, die von dem charismatischen Idris Elba überzeugend verkörpert wird und zum anderen an dem Schauplatz: London. Diese wunderbare und architektonisch äusserst reizvolle Metropole, mitten in unserem Leben. Während das gros der Serienwelt sich an irgendwelchen Trash-Fantasy-Orten oder überwiegend in den Vereinigten Staaten abspielt, so sind wir bei Luther unfreiwillig Touristen in einer der aufregendsten Städte der Welt in Europa. Zuletzt konnten wir das bei 'Sherlock' geniessen.
Das ist aber nur ein Seiteneffekt.
Attraktivität gewinnt die Serie v.a. dadurch, weil der Hauptcharakter kein typischer und mit Klischees überfrachteter Vertreter der "Law & Order" Gattung ist, sondern ein Mensch voller Widersprüche, der stets wie besessen auf Messer's Schneide wandelt um die Fälle zu lösen. Gerade dieses Spiel mit sich nicht erwartenden Erfüllungen macht den Reiz der Serie aus.
Die Fälle verzwickt, spannend und das Erzählmuster ist, trotz bekannter Konventionen (bereits zu Beginn wird der Täter dem Publikum vorgeführt), schnell. In der Regel nervt es, wenn der Zuschauer mit dem Privatleben der Ermittler konfrontiert wird, weil dies eben keine Rolle bei der Aufklärung eines Falles spielt, aber im Falle von Luther macht das Sinn und nimmt eine äusserst dramatische Entwicklung im Laufe der ersten Staffel.
Kein "Held" ohne seine Nemesis.
Im Falle von Luther ist es Alice Morgan, diabolisch und verführerisch gespielt von Ruth Wilson, eine hochintelligente Mörderin und Psychopathin, mit der es DCI John Luther in der ersten Folge der ersten Staffel zu tun bekommt. Seitdem gehen die beiden eine gefährliche Liason ein, die einen Höhepunkt am Ende der ersten Staffel findet.
Das Finale der ersten Staffel ist grosses Kino, mit einer rasanten und schweißtreibenden letzten Folge, bei der man gebannt und gespannt auf den Bildschirm starrt, in der Hoffnung endlich erlöst zu werden.
Perfekt inszenierte Serie (schöner Vorspann mit Song), die grosse Lust auf die nachfolgenden Staffeln macht, für alle die, die geerdetes Fernsehen abseits allen Hype erleben wollen.
Eine Empfehlung!
Von der City of Westminster,
Rick Deckard