Vergessene Helden – Rod Taylor

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  14. Januar 2015, 18:28  -  #Vergessene Helden

Vergessene Helden – Rod Taylor

Zwei völlig verschiedene Männer sieht man, wenn man sich die Filme „Die Zeitmaschine“ (1960) und „Inglourious Basterds“ (2009) ansieht. 1960 den lässig-eleganten George der diese unvergessliche Zeitreise unternimmt und 49 Jahre später den rundlichen, versackten Winston Churchill. Gemeinsam haben beide Charaktere etwas verschmitztes, fast Slapstickhaftes, aber Würdevolles.

Hinter beiden Figuren steckt der australische Schauspieler Rod Taylor, der am 07. Januar 2014 in Los Angeles im Alter von 84 Jahren gestorben ist.

Ganz wunderbare Kindheits- und Jugenderinnerung hat man an diesen Mann mit dem markanten Kinn, der klassischen Scheitelfrisur und den tiefbraunen Augen. 1966 glänzt er in einem der witzigsten Filme der Geschichte, neben Doris Day in „Spion in Spitzenhöschen“. Einem Film den 1970 geborene Menschen wie ich, bestimmt 10 mal an verregneten Sonntagnachmittagen gesehen haben.

Als Mitch Brenner in Hitchcock’s „Die Vögel“ bleibt Taylor wegen seinem von Hitch angewiesenen ironischen und kecken Auftritt bzgl. Frauenheld in Bodega Bay unvergesslich. Wer die Eingangssequenz vergessen hat, sollte es dringend nachholen, bei der Gelegenheit den ganzen wunderbaren Film zu sehen. Denn bei diesem Meisterwerk wird gerne übersehen, dass nicht die Vögel und die Spannung die Hauptakteure sind, sondern die bissigen Dialoge zwischen Rod Taylor, Tippi Hedren, Jessica Tandy und Sozanne Pleshette.

Ebenso unvergesslich bleibt einer meiner ewigen Lieblingsfilme „Die Zeitmaschine“ von George Pal. Taylor, spielt den Wissenschaftler George, der seinen Freunden, Ende des 19. Jahrhunderts eine Miniatur-Zeitmaschine vorstellt. Am Silvesterabend 1899 reist er tatsächlich mit einem nachgebauten großen Modell der Zukunft entgegen. H.G. Wells hat den Klassiker 1895 geschrieben und für wahr, es ist eine der besten Geschichten überhaupt, bis heute!

Ich habe den Film im letzten Jahr zum erneuten Mal gesehen und war beeindruckt über die angenehm normale Inszenierung. Kult sind natürlich die Morlocks und Eloy’s. Unvergesslich aber bleibt Taylors würdige Darstellung, insbesondere wie er sich im Jahr 802701 gegenüber Frauen verhält und leicht romantisierend, naiv denkt, dass er das Paradies gefunden hat.

„Die Vögel“ und „Die Zeitmaschine“, plus, vielen Darstellung in natürlich durchschnittlichen Filmen, der Bonus des Frauenheld, Lebemannes und sympathische Identifikationsfigur, machen Rod Taylor unsterblich.

Ich werde diesen Mann vermissen und hoffe, dass er da wo er nun ist, keine Morlocks bekämpfen muss!

Mach‘s gut Rod!

Alan Lomax

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