Outland - Peter Hyams
33 Jahre ist es her.
1981 kam der Film von Peter Hyams in die Kinos. Die Geschichte eines Marshalls im Weltall, der auf sich alleine gestellt Korruption bekämpft. Zwei Jahre zuvor hatte Ridley Scott mit 'Alien' einen Meilenstein gesetzt, annähernd 30 Jahre zuvor bereits Fred Zinnemann mit 'High Noon'.
In 'Outland' verbindet Regisseur Hyams Elemente beider Filme zu einem Space-Western und es funktioniert, auch beim Betrachten 33 Jahre nach der Erstveröffentlichung.
Natürlich sind Filmtechnik und Special Effekts nicht vergleichbar mit den heutigen Standards, aber filmgeschichtlich betrachtet auf der Höhe ihrer Zeit und auch jetzt Jahrzehnte später noch sehenswert.
Sean Connery, damals auf dem Zenith seiner Karriere, spielt Marshall William T. O'Niel, der von einem grossen Konzern beauftragt wird, auf dem Jupiter Mond Io in einer Minen-Kolonie für Recht und Ordnung zu sorgen. Kurz nach seiner Ankunft ereignen sich mysteriöse Vorfälle, bei denen Menschen sterben, scheinbar unerklärliche Selbstmorde, der Arbeit im Weltall und den schweren Arbeitsbedingungen geschuldet. O'Niel traut dem nicht und stellt Recherchen an. Korruption und Drogenhandel sind an der Tagesordnung und die Gier nach Profit geht über Leichen. O'Niel spürt, dass er vollkommen auf sich gestellt ist, und als eine Fähre mit zwei Auftrags-Killern naht, steht ihm keiner zur Seite ... .
Es macht Spaß Filme wie 'Outland' nach Jahrzehnten wieder zu sehen. Die 70'er Jahre mit ihren Umwälzungen und Unruhen waren gerade zu Ende gegangen, im Kino war Science Fiction im Kommen, erst recht nach dem bahnbrechenden Welterfolg von Star Wars. Jedoch orientiert sich Hyams nicht an Aliens, sondern dem Menschen selbst, in den Weiten des trostlosen Weltalls, als seinem grössten Feind.
Ridley Scott hatte in 'Alien' die Blue Collars, die Arbeiter, zu Helden stilisiert und genau dort macht Peter Hyams weiter: Technik, Moderne, Minen-Kolonie, Arbeiter in einer menschenfeindlichen Umwelt.
Schön ist es zu sehen, wie damals Science und auch Fiction verstanden wurde und es entbehrt auch nicht eines gewissen Charmes. So z.B. spielt Connery in einer Szene Squash mit einem Kollegen. Das Feld sieht genauso aus, wie wir es kennen, jedoch leuchtet ein Quadrat an der Betonwand am Rand auf, wenn der Ball dieses berührt. Solche Eigentümlichkeiten sind sehenswert. Auch wie damals Computer und Monitore aussahen und wie ihnen ein futuristisches Design gegeben wurde, in Bild und Ton. Überhaupt das Design, das Set Design machen solche Filme zum Genuß.
Jerry Goldsmith schrieb passend zu dieser kalten, hochtechnisierten Welt im All eine seiner (meiner Meinung nach) besten Filmmusiken. Keine Melodien und ausschweifende Romantik erwarten uns, sondern Atonalität, Dynamik und Modernismus, aber gerade das alles ist hörenswert und absolut gelungen. Fans sei die FSM Doppel CD zu empfehlen.
Regisseur Peter Hyams hatte seine grössten Erfolge in den 80'er und 90'er Jahren und lieferte solide, bisweilen erstklassige Unterhaltung ohne Anspruch ab, genau die Sorte Film, wegen derer man früher gerne ins Kino ging und auch es auch heute noch tut. Dabei war er maßlos und drehte in diversen Genres. Ich würde ihn als einen Tony Scott ohne Kunstanspruch bezeichnen. Die Musik zu seinem Film 'Presidio' wird demnächst auf diesem Blog besprochen. Absolut sehenswert ist sein Thriller 'Unternehmen Capricon' aus dem Jahr 1978 über die gefakte Mondlandung - grossartiger 70'er Jahre Film.
Rick Deckard