The Amazing Spiderman 2 - Rise Of Electro

von Rick Deckard  -  6. September 2014, 18:20  -  #Filme

The Amazing Spiderman 2 - Rise Of Electro

Es fällt schwer, so langsam die Übersicht zu behalten. Hier handelt es sich um eine erneute Verfilmung von Spiderman, diesmal um den 'Amazing' Spiderman, Teil II, des 2. Reboots.

So dachte ich über den I. Teil des 2. Reboot:

http://www.lomax-deckard.de/article-wir-alle-wollen-helden-sein-the-amazing-spider-man-von-marc-webb-113043884.html​

Alles, was Webb in Teil I gelang, misslingt hier auf voller Länge. Der 2. Teil der Superheldensaga um den Spinnenmenschen hat nichts neues zu bieten und folgt dem immer gleichen Schema: Superheld umwirbt seine Traumfrau, ein Looser wird zum Superschurken, Superheld kämpft mit Superschurken und am Ende ... .

Nicht die Schauwerte bestimmen schlussendlich die Qualität eines Films, sondern die Handlung. Zweifelsohne bietet der Filme genügend optische Gimmicks, aber was nützen sie, wenn sie nicht sorgsam in die Handlung eingebettet werden?

Sam Raimi führte die Trilogie auf weitaus "seriösere" Pfade, bzw. ging ihm die Ernsthaftigkeit der Vorlage nicht verloren. Zudem nutzte er die filmischen Möglichkeiten um einen Comic umzusetzen viel effektiver, auch weil die Geschichte eine bessere war. Spidermans Kampf gegen Doc Ock (Alfred Molina mit einer Glanzleistung) ist in die Geschichte eingegangen, so wie der 2. Teil der ersten Trilogie eine der besten Superhelden-Verfilmungen überhaupt war. Dass Comicverfilmungen nicht nur Bubble Gum Unterhaltung für Kids sein müssen, das bewies v.a. Christopher Nolan mit seiner grandiosen Batman-Trilogie.

Bei 'Rise Of Electro' wird der Zuschauer überflutet mit Soap Opera- und Coming Of Age-Elementen, Tragödie, Special-Effects, Superhelden und -schurken en masse und schlecht getimter Action. Das macht in der Summe keinen Sinn und funktioniert nicht. Jamie Foxx als Widersacher wider Willen 'Electro' verkommt zu reinen Witzfigur und eines zweiten Bösewichtes mit dem Green Goblin hätte es dramaturgisch nicht bedurft.

Überhaupt: Dramaturgie, Spannungsbogen, Nebenhandlungen. Die Bedeutung dieser elementaren Bausteine einer Geschichte wird vollkommen über Bord geworfen. Das Spektakel zielt ungeniert auf eine bestimmte Altersklasse und bedient die (scheinbare) Nachfrage schamlos. Bei diesem Film kann man wunderbar in die Popcorn-Tüte greifen, nebenbei sms beantworten und mit dem Nachbarn reden: Verpassen würde man rein gar nichts.

Bedauernswert, da der erste Teil durchaus vielversprechend war.

Die Musik von Hans Zimmer ist im übrigen eine Katastrophe. Im Finale Spiderman gegen Electro hört es sich an, als würde Jan Hammer sinnlos auf seinen Synthesizer eindreschen. Grauenvoll.

Andrew Garfield wirkt dieses Mal im Kostüm lächerlich, v.a. die vielen auf Komik getrimmten Einzeiler sind furchtbar, das schauspielerische Talent ist sowieso eher mässig, aber wen kümmert das heute noch im CGI Zeitalter? Selbstironie geht anders. Einzig Emma Stone als Gwen Stacey weiss schauspielerisch zu punkten.

Etwas positives hat der Film aber doch noch: Vielleicht entwickelt er sich zum Trash-Klassiker, Szenen diesbezüglich hat er zu Genüge!

Rick Deckard

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