My Week With Marilyn - Conrad Pope & Lang Lang
Der britische Regisseur Simon Curtis drehte den Film mit Michelle Williams und Eddie Redmayne in den Hauptrollen, der 2011 in den Kinos erschien. Es geht in dem Film um eine Episode während der Dreharbeiten zu dem Film 'Der Prinz und die Tänzerin' aus dem Jahr 1956, bei dem der legendäre Sir Laurence Olivier Regie führte und die M.M. die Hauptrolle übernahm. Olivier wird in dem Film von Kenneth Branagh porträtiert. Der Filmemacher Colin Clark, gespielt von Redmayne, führte Aufzeichnungen über diese Zeit und seine Freundschaft zu Marilyn Monroe, die dem Drehbuch als Grundlage dienten.
Über den Film kann ich nichts schreiben, da ich ihn nicht gesehen habe, aber nach dem Hören der Musik wurde das Verlangen geweckt.
Auf der Suche nach überdurchschnittlicher Filmmusik bin ich auf meiner Endtdeckungstour auf Conrad Pope gestossen, der kein Unbekannter ist. Der Komponist von Filmmusik ist v.a. als Orchestrator der Scores von John Williams bekannt und ein nicht unerheblicher Teil der Erfolge von Williams muss auch Pope zugeordnet werden.
http://conradpopemusic.com (mit vielen Hörbeispielen)
Pope schrieb zu dem Film eine kleine Perle von einer Filmmusik! Es handelt sich überwiegend um eine monothematische Komposition. Bereits zu Beginn erklingt das bezaubernde, bittersüsse Thema, welches von Lang Lang mit der nötigen Feinfühligkeit dargeboten wird. Das Thema wurde von Alexandre Desplat komponiert, die komplette weitere Musik von Pope. Bereits in den ersten 1:49 min. dieses Themas gelingt es Desplat die Essenz der Handlung musikalisch zu komprimieren und auszudrücken. Wunderschön!
Pope nimmt das Thema auf und variiert es immer wieder in verschiedenen Tempi und Stimmungen. Daneben gelingt es ihm aber auch über das Thema hinaus wirklich hörenswerte und höchst unterhaltsame Stücke zu komponieren, in die er auch Humor und Big Band- sowie Jazz-Einflüsse einfliessen lässt (Colin runs off to the Circus, Colin joins the Circus/ Mr. Jacobs, Eton Schoolyard) in der eher von Melancholie geprägten Musik. Lang Lang spielt das Thema und die Variationen und wird dabei vom Orchester unterstützt.
Die Stimmung der Musik ist ohne Zweifel der Thematik des Filmes geschuldet, zeitgleich ist sie aber auch eine sehr gelunge (nicht beabsichtigte) Reminiszenz an eine vergangene Ära. Pope verzichtet vollkommen auf Computer oder Elektronik und zaubert mittels einen Orchesters eine äusserst hörenswerte Musik hervor, die durchgehend abseits des Filmes hörbar ist und keinerlei Schwächen oder Durchhänger aufzuweisen hat.
Es gibt sie noch diese Kompositionen, Musik, die sich der Emotionen nicht schämt und unverschämt altmodisch ist!
Hörtipp:
25. Remembering Marilyn
Sehr schöner Score!
Aus England
Rick Deckard